Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Sprache, Subjekt und Macht bei Judith Butler. Von Anna-Lisa Müller

9. Februar 2009

Marburg: Tectum, 2009.

Anna-Lisa Müller rekonstruiert Butlers Kulturtheorie. Ihr Fokus liegt auf der Rolle, die Sprache bei der Subjektbildung und bei der Ausbildung, Sicherung und Infragestellung gesellschaftlicher Machtverhältnisse spielt. Damit wird Butlers Arbeit aus der reinen „Gender-Ecke“ herausgeholt, in die sie die Rezeption vor allem in Deutschland gerne stellte.
Dazu zeigt der Band die verschiedenen Einflüsse auf Butlers Konzepte auf – von John L. Austins Sprechakttheorie über Michel Foucault und Louis Althusser bis zur Psychoanalyse. Zudem werden Bezüge zu aktuellen Diskussionen um Rekontextualisierungen und Umdeutungen hergestellt, die sich vor allem in Zusammenhang mit Homosexualität und der Beschäftigung der Deutschen mit dem 3. Reich abspielen. In einem Ausblick bringt die Autorin Butlers dynamisches Konzept der sozialen Praktiken mit dem eher statischen Konzept Pierre Bourdieus in Kontakt, um eine Synthese beider Ansätze zu bilden. (aus dem Klappentext)

Anna-Lisa Müller ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Exzellenzclusters und forscht zu „Genealogie und Praxis des Kreativsubjekts“.